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DIE STORY DES TAGES
ist es
nicht geworden — die Freunde gehn leer aus — die Erben verfluchen mich quer über dem kümmernden Hirn hängt das Wort »Rache« — rostbefallenes Werkzeug
Muttermord — fein
die andere Hälfte des
Mondes — die bleiche
Blut — getrocknet
auf dem Strich
(29.5.1997)
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ROBOT —
feinziseliert - bis in die Bewegungen hinein
künstlich gekünstelt - wo bleibt da NATUR? jede Beobachtung geht ins NICHTS auch wenn du deinen Köter mit dem Zeigefinger streichelst ... Gib´s auf - einen Sinn wird das nie ergeben FragezeichenHaltungskörper hingelümmelt auf dem Kaffeehausstuhl [...] (14.6.1997)
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FUNKTIONIEREN — wie
eine
Maschine — anspruchslos doch unberechenbar . . . wo sind Ziele? — klammeraffenhaltbar unumgehbar — sinnkalt, entleert Wo sind Wert Schöpfungen? — haltbar — fundamentenfest Ich überquere den Steg und Du bleibst an meiner Seite . . . (22.6.1997)
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WIE ES GEHT... —
ein Wort
Wie geht es? — zu setzen in Lücken / in Weißes / da wo noch Nichts ist — unschuldig/unschuldigst eine Frage sollte es sein, kein Lamento Credo erst recht nicht In einem Krimi gelesen:
(22.6.1997)
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HARTES GESICHT
Sgt. McCall (???) oder
(3.7.1997)
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ÄRSCHE FÜR
KOHL
Vgl. »die
tageszeitung«, Berlin, vom 8. Oktober 1997, Seite 6
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DIE DUNKLEN AUGEN
töten
brennen leer und laufen aus hängen sich einen Teppich um sind reif und ungeblondet und: keiner versteht den anderen [...] (7.7.1997)
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DAS TROJANISCHE PFERDCHEN
in mir:
meine dürftige Seele spannt Radarflügel aus Fliegenklatschen — schwarzgemustertes Gefängnis meiner Hoffnungen klebrig — erfüllt es nur gelegentlich seine Pflicht — Wer ist es der so tief verborgen in mir hockt? Wer stürzt heraus? Wer ist der Feind? (9.10.1997)
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WHEN THE MUSIC´s
over —
turn out the light . . . ja — und dann — ? was dann — wo ist der Stern? wo leuchtet er? (3.11.1997)
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BLÖDE GEFÜHLE
angesichts gewisser
Alterserscheinungen (auch Staunen, Ungläubigkeit) — die Langsamkeit aller Funktionen, z.B. — nur die Reise in den Tod wird ständig beschleunigt (19. 3. 1998)
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DIE ENTDECKUNG der
eigenen Brauchbarkeit
kommt s o überraschend nicht Beim Blick auf meine gefrorenen Worte überkommen mich dankbare Gefühle (20. 3. 1998)
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KEIN GEREDE heut
Nacht
Stille aus dem Radio Vorwürfe an den eigenen Schatten meine treulose Liebe verlassen aufatmend einerseits andererseits aber drohendes Nichts => alles irgendwie beschissen! (2./3.10.1998)
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ALLES unter Kontrolle
haben
nachdem alles entglitten ist im Scherbenhaufen stochern nach verlorenen LebensPlänen (11.10.1998)
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EIN VER — rücktes
Licht
fällt auf dein Gesicht / im Schnee finde ich unsere Spuren mehr oder weniger — leichtfüßig hauchdünn überweht doch : der Eindruck ist wahr (8.12.1998)
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AUFGERÄUMT im
Innern / der Teich
noch gefroren / die Sonne verschwunden / die Liebe erblüht / der Mond voll aufgeblasen / das Gedicht am Ende . . . (3.1.1999)
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QUASIMODO war schneller
immer im Blick : die schön(st)e Frau mir im Rücken : die schießwütige Hexe — was ist denn nicht banal? (19.1.1999)
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FREMDE WÖRTER
imponieren
dem Sprecher am meisten — manchmal verstehen andere sie besser . . . sie leben sie (20.1.1999)
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SCHMERZ — unausweichlich,
allumfassend
den ganzen Körper, bewegungsunfähig und dann: ein gefundenes Fressen für Witzbolde ein dankbares Objekt für Experimente ein gewinnträchtiger Gegenstand — und das soll eine positive Erfahrung sein? (1.2.1999)
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GERHARD UND OSKAR :
Zwillingsärsche an einer Leiste heute nu auch schon nich mehr dabei ist mir der rechte lieber weil er ein klein wenig weiter links steht . . . (15.3.1999)
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JA — GOETHE
: mach Platz
für mich (und meinetwegen für andere) — wo ist unser Ort wenn Du schon am Tisch sitzt (17.4.99)
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JA — SCHEISSE
: mach Platz
unter mir — entweiche, und laß mir meine Ruh´ — denn: Bedrängnisse hab´ ich genug. (4.8.99)
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Werf mich nicht hinaus
(Athen, Sept.
99)
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